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Was macht das Gold?

TA professional, 21.09.2005,
ld.

Herzlich willkommen!

In medias res:
Die letzten beiden stärkeren Kaufsignale generierte die Unze Gold im September 2004 mit dem Break der vollen 400$-Marke und kurz darauf beim Break des 420er Widerstands. Daraufhin toppte die Unze exakt an der Grenzlinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals bei etwa 454$ Ende 2004.

Was macht das Gold? Chart - TA professional Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik

Danach begann eine Korrektur bzw. Konsolidierung, die bis weit in das Jahr 2005 völlig normal im Bereich des Aufwärtstrendkanals verblieb. Aufgrund der abwärts gerichteten (roten) Widerstandslinie ab 12/2004 musste von einer symmetrical triangle-Formation ausgegangen werden, die sich jedoch nicht optimal entwickelte. Nahm man jedoch ein symmetrisches Dreieck an, dann erhielt man als Charttechniker Ende Mai mit dem (rechts gelb markierten) Ausbruch ein knappes Warn- bzw. Verkaufsignal. Dabei wurde auch die innere waagerechte Chartlinie bei ca. 425$ und die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie (GLD) leicht durchbrochen, zudem wurde letztere von der kurzfristigen GLD negativ gekreuzt.

Charttechnisch viele negative Signale - sehen wir uns diese Formation, die den Gold-Anhängern, den sogenannten Gold-Bugs, seit dem Hoch im Dezember 2004 wahrlich den Nerv raubte, einmal näher in einem Linien-Chart auf Tagesschlusskurs-Basis an - in der Mitte die durchaus schon als größer zu bezeichnende zusammen laufende Formation. Dieses vermeintliche Dreieck wurde im ersten Halbjahr von Chartanalysten, die das Gold beobachten, unzählige Male erwähnt.

Was macht das Gold? Chart - TA professional Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik

Obwohl man ja schon rechts sieht, daß sich alles schlußendlich zum Guten wendete, war diese Formation im Nachhinein betrachtet eine charttechnische Katastrophe, das muß man selbst als überzeugter Anhänger der Technischen Analyse zugeben: zunächst löst sich das unschöne Dreieck viel zu spät, nahezu in der Spitze, nach unten auf. Okay, erfahrungsgemäß ist das normalerweise ein Hinweis auf einen "False Move", also ein "falscher" oder besser täuschender Break, nach dem dann nicht mit einer Bewegung zu rechnen ist, die sich so entwickelt, wie es Dreiecke seitens der klassischen Technischen Analyse normalerweise erwarten lassen.

Tatsächlich zieht der Preis der Unze Gold dann im Juni auch wieder ungemein kräftig an, wieder deutlich über die Dreiecks-Spitze bis auf 440$. Die Verwirrung war damit aber noch nicht komplett - im Folgemonat Juli sollen die Gold-Bugs nochmals auf Herz und Nieren getestet werden - es geht erneut abwärts - unter das Niveau der Dreiecks-Spitze, auch unter die waagerechte Unterstützung bei 425 Dollar, die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie (GLD), die zudem von der kurzfristigen GLD negativ geschnitten wird. Oh no.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das ohnehin unklare symmetrical triangle für TA professional gestorben und die Aufmerksamkeit wurde demgegenüber nun verstärkt auf die waagerechte Trading Range gerichtet, die man auf einen zweiten Blick im Chart seit Oktober erkennen kann: Widerstand 440$, Unterstützung 425$.

Und in diesem Blickwinkel gab es einen Lichtblick - abgesehen davon war formal bei diesem Geplänkel noch kein nachhaltiger Trendbruch zu konstatieren - denn die unteren Tiefs Juni-Juli sind jeweil höher und laufen wieder parallel zur bisherigen langfristigen Aufwärtstrendlinie gen Norden. Ganz grob läßt sich so ab Ende April auch ein Aufwärtstrendkanal konstruieren.

Dann der klare Break!
Im August schafft es die Unze endlich, erstmals seit November 2004 wieder über 440$ - der maßgebliche waagerechte Widerstand der vergangenen 12 Monate - mindestens. Die folgende Abwärts-Korrektur dreht schön (wie im Februar) genau auf dem Niveau der völlig neutralen langfristigen GLD, dann kommt der lange erwartete Break in den ersten September-Tagen: die Unze Gold zieht über 440$ hinweg, konsolidiert nur Tage lang beim August-Top, um dann mit einem Thrust völlig, auch über den wichtigen Top-Widerstand von Dezember 2004, durchzubrechen!
"Halleluja"

Klarer Break unabhängig vom Dollar!
Daß dieser Gold-Break "ernstzunehmen" ist, wird nicht nur anhand der langfristigen Charts klar.
Der Mehrheit der "Gold-Bugs" ist die umgekehrte Korrelation des Gold-Preises mit dem Dollar sicherlich bekannt. Wir haben in den zurückliegenden Analysen mehrfach darauf hingewiesen: fällt der Dollar, steigt das Gold und umgekehrt.

Diese Beziehung war seit dem Gold-Tief in 2001 so stark, daß sich die Trends geradezu exakt überlagerten. Da sogar die prozentuale Veränderung von Dollar und Gold nahezu gleich war, ergab sich daraus für europäische Käufer von physischem Gold die unbefriedigende Situation, von dem Gold-Anstieg in Euro nahezu nicht profitieren zu können. Der Kurs der Unze Gold in Euro ist seit 2001-2002 mit ganz geringer Toleranz fast seitwärts verlaufen - bis jetzt:

Was macht das Gold? Chart - TA professional Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik

Der Candle-Stick-Chart auf Monats-Basis zeigt das Gold umgerechnet in Euro. Wir sehen mit dem (gelb markierten) Thrust rechts, daß sich der bishgerige "Charakter" der Unze Gold verändert hat. Das Gold hat mit Kursen über 380 Euro den - seit mindestens 1991 (!) erkennbaren - waagerechten Widerstand bei 340+ Euro nachhaltig überwunden und ist damit definitiv auch in Euro nach oben ausgebrochen!

Wohin kann das Gold gehen?
Erst einmal nach oben. Die charttechnische Situation ist ziemlich klar und es ist seitens der Indikatoren oder der Markttechnik noch keine überkaufte Situation feststellbar.

Treue Leser wissen, daß TA professional im Gegensatz zu vielen anderen Publikationen bereits sehr früh auf das gelbe Metall setzte - erstmals im Jahr 1999. Sie können diese Artikel übrigens nachlesen, sie sind und waren kostenlos abrufbar:

1999 war etwas zu früh, daß TA professional dennoch den Fokus auf das gelbe Metall verstärkte, lag an zwei Gründen: zum einen wurde vom Autoren dieser Zeilen dringend eine Ausweichmöglichkeit gesucht, eine Absicherung, denn die Märkte liefen überaus heiß, was charttechnisch sogar sehr gut zu diagnostizieren war, aber selbstverständlich von der kochenden, breiten Masse nahezu völlig ignoriert wurde.

Während die Aktienmärkte in der Hausse offensichtlich kulminierten, darbte das Gold auf extremen Tiefstständen seit den späten 70er Jahren! Zwei ganz typische, gegensätzliche Extreme, eigentlich unübersehbar, die man als Börsianer unbedingt beachten und sich bestenfalls zu nutze machen sollte.
Wer möchte, kann entsprechende Artikel gerne nachlesen:

Um einen nächsten Zielkurs zumindest ungefähr prognostizieren zu können, benötigt man beim Gold mittlerweile sehr langfristige Chart-Historien, die so manchen der wie Pilze aus dem Boden sprießenden jungen Chartanalysten im Web nicht einmal zur Verfügung stehen, von praktischem Erleben ganz zu schweigen (sorry, aber Erfahrung ist das A und O an der Börse).

Was macht das Gold? Chart - TA professional Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik

Wir sehen im obigen Candle-Stick-Chart auf Quartals-Basis seit 1979 eine Historie von gut 25 Jahren.
Darin ist klar erkenntlich, daß die Unze Gold in Dollar 1983 eine nachhaltige Umkehr bei 500$ vollzog. Diese volle Chart-Marke 500 manifestierte sich erstmals sogar schon früher, auch vor meiner praktischen Zeit an der Börse, im Jahr 1980, als die Unze (ebenfalls in einem symmetrischen Dreieck) über Monate konsolidierte.

Vier Jahre später markiert das Gold kurz nach dem legendären 87er Oktober-Crash ein weiteres Top bei nahezu 500$ Mitte Dezember.

Die Widerstände bei 400/420/440 sind definitiv durch. Als nächstes Ziel haben wir sehr, sehr klar die 500er Marke vor Augen. Das sieht sehr gut aus!


Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
[ TA professional Herausgeber ]
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