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D a s e Z i n e d e r T e c h n i s c h e n A n a l y s e |
Finanz-Buch-Kritik: Die Puma Story |
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Puma - das ist die vielleicht aufregendste Unternehmensstory der Nachkriegszeit: Der fränkische Sportschuhproduzent hat nach turbulenten Jahrzehnten einen atemberaubenden Aufstieg von einer Loser-Marke zu einem der begehrtesten Sport-Lifestyle-Labels der Welt hingelegt.
So heisst es in der Beschreibung des Buches von Rolf-Herbert Peters. Schaut man sich dann einmal den langfristigen Chart der PUMA-Aktie an, kommt das schon hin. Kaum ein anderer Wert hatte in den zurückliegenden Jahren eine so herausragende Performance vorweisen können.
Auch wenn diese PUMA-"Story" längst gelaufen ist, könnte es nicht nur angehende Aktien-Investoren auch im Nachhinein interessieren, warum diese außerordentliche Outperformance überhaupt stattfinden konnte. Denn Börsen-Anfänger und scheinbar lernresistente Zocker verstehen meist nicht, wieso eine Aktie überhaupt steigt.
Genau dafür ist im Fall von PUMA das Buch von Rolf-Herbert Peters geeignet:
Die Puma-Story wird auf interessante Weise erzählt, spannend von Anfang bis Ende. Es wird auch ein gutes Porträt des PUMA-Managers Jochen Zeitz skizziert, der das Unternehmen von der Wühltisch- zur Lifestyle-Marke empor gewirtschaftet hat. Dabei begann er als Marketing-Mitarbeiter und wurde mit nur 30 Jahren zum Vorstandsvorsitzender der PUMA AG berufen (1993).
Teil 1 beschreibt die Anfangsjahre unter Rudolf Dassler, der eine persönliche Fehde mit seinem Bruder "Adi" Dassler, dem Chef des Konkurrenz-Unternehmens Adidas im fränkischen Herzogenaurach, geführt hat. Vom Beginn des Sportmarketings über den Aufstieg bis zum Fall des Unternehmens Ende der 90er Jahre wird detailliert und flüssig erzählt.
Autor Peters behandelt den sagenhaften Turnaround des Unternehmens im zweiten Teil des Buches, Zeitz steigerte den Börsenwert um astronomische 4000%(!). Für diesen Umschwung waren viele Jahre harter Arbeit nötig. Zeitz, der Musterschüler und Visionär, schien von Anfang an den richtigen Plan zu haben, das marode Unternehmen zur begehrten Lifestyle-Marke zu entwickeln.
Er erschuf zunächst einen einheitlichen Unternehmensauftritt, eine Corporate Identity. In den folgenden Jahren wurde durch geschicktes Marketing, einem harten Sparkurs und der kontinuierlichen Verbesserung der internen Prozesse auf den zukünftigen Erfolg zugesteuert. Dazu konnte sich Zeitz besonders auf ein Team kompetenter Mitarbeiter aus dem engeren Kreis verlassen, zu denen er grosses Vertrauen hatte.
Auch wird auf die verschiedenen Finanzinvestoren eingegangen, die zeitweise grosse Anteile des Unternehmens besaßen. Am Ende des Buches wird der Einstieg des französischen Luxusgüterkonzerns Pinault-Printemps-Redoute erwähnt. Es wird ebenfalls auf das Problem der Markenpiraterie und deren Bekämpfung eingegangen.
Die mit zahlreichen Schwarz/Weiss-Fotos ausgestattete Puma-Story von Rolf-Herbert Peters ist ein Buch für Investoren, die sich klugerweise nicht nur für Aktienkurse interessieren, sondern auch für die Unternehmen, die hinter der Wertpapierkennummer stehen und Gewinne erwirtschaften müssen, um Kurssteigerungen zu rechtfertigen.
Volker Düvel
13.01.2008
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