TA professional
D a s    e Z i n e    d e r    T e c h n i s c h e n    A n a l y s e


Index der Ausgabe Nr.14 vom 15.01.2000


Editorial
Intermarketanalyse : Zinsfront - T-Bonds-Rendite, Preise
Spassbremse : AOL & Time Warner-Fusion
Watch List : Star Telecommunications
Winter-Wetterbericht
Sichere Rendite: Medtronic
symmetrical triangle: Ballard Power breakt !
Leserbriefe
Link der Woche

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Editorial

TA professional, Sa, 15.01.2000,
ld.
Willkommen zur Ausgabe Nr.14 des neuen eZines der Technischen Analyse !

Mensch, was für ein Start für die Börse im neuen Jahrtausend. Der Toaster, die Waschmaschine, ja sogar die PC's zeigten sich völlig unbeeindruckt von der Y2K-Mania und verrichten klaglos weiter ihr stilles Elektrodasein.
An der NASDAQ wurde trotzdem kräftig Kasse gemacht und es stellt sich die Frage, was passiert wäre, wenn nun doch irgendwo ein Konzern oder gar ein Kernkraftwerk Ausfälle erlebt hätte.

Ende der ersten Börsenwoche war der Spuk schnell vorbei, die Kurse zogen wieder an. War es das etwa schon? Unwahrscheinlich, der NASDAQ-Index ist nach wie vor enorm überkauft. Und viel schlimmer - die Kapitalmarktrenditen hören nicht auf, nach oben zu laufen. Mittlerweile gibt es wieder 6,7% auf die amerikanischen Long-Bonds. So langsam werden diese sicheren Renditen wieder attraktiv. Das Hauptthema dieser Ausgabe ist deshalb die langfristige Entwicklung der Treasury Bonds-Renditen und bedeutender Preise in einer Intermarketanalyse.

Weiterhin möchten wir vermehrt gute Alternativen zum überhitzten HighTech-Sektor anbieten. Die neue Aktie der Rubrik Sichere Rendite baut seit Jahren einen spitzenmäßigen Uptrend. Toller Wert.
In diesem Zusammenhang freut sich
TA professional, den Aktienspezi Dr. Walter Madeker als Gastautor gewinnen zu können. Walter Madeker ist der Redaktion seit vielen Jahren als Kenner der Materie und reges Forumsmitglied bekannt. Seine Wetterberichte sind immer wieder lesenswert. Im aktuellen Winter-Wetterbericht finden Sie eine Menge interessanter Investmentideen.

Nur so ein Gedanke
Haben Sie auch in der Presse davon gelesen, daß vereinzelt Kunden von Direktbanken während der heißen ersten Tage des Jahres Probleme hatten, die Orderaufgabe zu erreichen? Telefonisch war das an volatilen Tagen auch bei Präsenzbanken schon immer ein Problem. Herr soundso ist "zu Tisch" oder es ist besetzt. Aber was könnte erst los sein, wenn es tatsächlich mal crashen sollte und die Server der Direktbanken unter der Zugriffslast kapitulieren. Bei einer Amazon.com mögen solche Überlastungen, wie sie während des Weihnachtsrummels gemeldet wurden, positiv sein. Bei den Direktbanken wäre es alles andere als das. Den Ernstfall haben die jungen Direktbanken noch nicht erlebt.

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Oder schicken Sie uns eine persönliche Bewertung von Ihnen per eMail, die wir auf der Homepage in der neuen Rubrik Ranking veröffentlichen können.

TA professional für Stock-World
Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Finanzportal Stock-World wurden in den letzten Wochen folgende Werte von
TA professional bewertet : Börse JAPAN, JUMPtec und TELES, Broadcom, MCI Worldcom, Eurex Bund-Future, InfoSpace, Exodus und QualComm.
Sie können diese Analysen Analysen auf der Homepage von Stock-World kostenlos abrufen (Rubrik: Spezial - Technische Analyse) :
Stock-World Findex


Gruss, Lutz Düvel  [ Manager Deutsches Finanz Forum, CompuServe ]

INFO : Seit Ausgabe Nr.10 werden Verweise auf Artikel in vergangenen Ausgaben mit Hyperlinks ausgestattet. Wenn Sie alle TA professional Ausgaben in einem einzigen Verzeichnis Ihres Datenträgers aufbewahren, funktionieren diese Links auch offline. (Eine Anleitung, wie man die Ausgaben am besten verwaltet, finden Sie bei Bedarf online im Archiv unserer Homepage.)

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Intermarketanalyse : Zinsfront - T-Bonds-Rendite, Preise

TA professional, Sa, 15.01.2000,
ld.
Verwandte Artikel in Ausgabe Nr.4, Ausgabe Nr.10

Sehr viele der seit Start von TA professional entwickelten Chartanalysen sind erwartungsgemäß aufgegangen. Die Entwicklung der Kapitalmarktrenditen war in den vergangenen Ausgaben eines der Hauptthemen, da der Renditetrend schon immer einer der wichtigsten Faktoren für die Aktienmärkte darstellt. Und gerade hier zeichnet sich eine Fehleinschätzung von TA professional ab.

Wie auch im Aktienmarkt ist der Trend der amerikanischen Kapitalmarktrenditen für viele globale Märkte richtungsweisend. TA professional vertrat bislang vorherrschend die Ansicht, daß es sich bei der Aufwärtsbewegung, die seit Ende 1998 läuft, um eine große Pull-Back-Situation handeln könnte. Das heißt eine langfristige Bestätigung des Verkaufsignals, das mit dem Break Anfang 1998 generiert wurde.

Chart  (Klick zentriert)
Tatsächlich haderten die Renditen lange Zeit in den letzten Monaten des vergangenen Jahres als die Widerstandslinie bei ca. 6,20% von unten erreicht wurde. Es gab jedoch keinen Rückwurf von dieser Linie, wie er bei einem Pull-Back hätte erfolgen müssen - im Januar steigen die LongBonds-Renditen weiter - aktuell auf ein neues 2jähriges Hoch bei ca. 6,7%.

Damit wurde nicht nur die untere Widerstandslinie sondern auch die sehr langfristige obere (fett rote) Abwärtstrendlinie überschritten. Diese Abwärtstrendlinie beschreibt seit fast 20 Jahren den Rückgang der Kapitalmarktzinsen und ist deshalb ausgesprochen wichtig. Im Oktober 1981 lagen die Renditen bei 15,2% !

Der (gelb markierte) Break ist zwar noch nicht sicher, dennoch muß man mittlerweile die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß der langfristige, primäre Abwärtstrend mit dem Tief bei 4,7% im Oktober 1998 ein Ende gefunden hat !
Damit würde die seit Anfang der 80er Jahre parallel laufende Super-Hausse der Aktienbörsen eine ihrer stärksten Antriebskräfte verlieren.

Fallen die Renditen nicht in Kürze unter 6,0-6,2% zurück, gilt als Kursziel der nächsthöhere Widerstand bei 7,25%. Mit einem solchen Upswing würde gleichzeitig erstmals seit vielen Jahren ein langfristiges Kaufsignal erfolgen.

Wenn sie nachhaltig ist, kann eine so riesige Trendwende durchaus einige Monate benötigen. Auch die Reaktion an den Börsen könnte noch länger auf sich warten lassen. Dennoch muß eine solche Entwicklung ernstgenommen werden.

Seit 1996-1998 haben die LongBonds-Renditen von fast 7,25% auf 4,7% erheblich verloren. Die Preise sind in dieser Zeit auch entsprechend stark gefallen, wie der Rohstoff-Index des Commodity Research Bureaus (CRB) zeigt :

Chart  (Klick zentriert)
Achten Sie auf die sehr seltenen Trendwenden des Index - die langfristige gleitende 200-Tage Durchschnittslinie (GLD) dreht innerhalb der letzten 10 Jahre nur 4 mal - und letztmals Ende 1999 nach oben.

Der Widerstand bei 200 ist bereits deutlich überschritten worden. Kaufsignal. Noch wird der CRB-Index im Bereich 210 von einer breiten und schwächeren Widerstandszone aufgehalten. Dennoch ziehen die Kurse seit Wochen immer wieder an.

Hauptpreistreiber ist natürlich das Öl, das durch die 1999 begonnene und ungewöhnlich konsequente Quotendisziplin der OPEC-Mitglieder auf sehr hohem Niveau verharrt.

Chart  (Klick zentriert)
Aktuell notieren die Preise für ein barrel Oil der Marke Nordsee Brent auf einem 9jährigen Höchststand. Nur während der Kuwait-Krise, vor dem militärischen Eingriff der Amerikaner gegen Saddam Hussein, stieg der Oilpreis noch höher auf kurzfristig über 40$ pro barrel.

Charttechnisch ist das Öl schwer überkauft und dies ist auch der einzige Lichtblick hinsichtlich der Renditeentwicklung. Wenn der Ölpreis nachhaltig zurückkommen sollte, gibt es Chancen für eine Beruhigung an der Zinsfront.

Denn ein anderer wichtiger Rohstoff verbleibt noch auf historisch tiefem Niveau :

Chart  (Klick zentriert)
(Grün) unterlegt ist dem CRB-Index der Preis eines bushels Weizen. Hier sehen wir noch keinen Uptrend wie beim Öl. Der Weizen notiert im Gegenteil auf dem Niveau von Ende 1990 langfristig auf einem Tiefststand.

Bei seiner letzten Rede hat US-Notenbank-Chef Alan Greenspan eine weitere Zinserhöhung angekündigt. Die Märkte reagierten dennoch positiv. Und das wäre eine Zinserhöhung auch für die Börse. Nur wenn Greenspan nicht konsequent auf die langsam aber sicher anziehende Tendenz der Inflation reagieren würde, könnte es wirklich kritisch werden.

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Spassbremse : AOL & Time Warner-Fusion

TA professional, Sa, 15.01.2000,
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Als am Montag der 3.Kalenderwoche der Online-Anbieter America Online (AOL) und der Medienriese Time Warner den geplanten Zusammenschluss meldeten, rannten die Anleger zuerst in beide Aktien. Eine Fusion, das ist doch was! Die Katerstimmung folgte bei AOL ziemlich schnell. Die allseits sehr beliebte Aktie fiel bis Ende der Woche auf ca. Euro 60 zurück. Man fragte sich zu recht, ob die Fusion das mächtige Wachstum der klassischen Internet-Aktie verlangsamen könnte.

Mit ziemlicher Sicherheit wird dies so sein. Durch die Fusion - es wäre die größte zweier Unternehmen, die die Welt bisher gesehen hat - entsteht aus einem traditionellen Medienunternehmen und einem innovativen, in den letzten Jahren extrem gewachsenen Online-Anbieter das größte Medienunternehmen der Welt. Ein Blue Chip, der mit Sicherheit nicht die Performance der früheren AOL erzielen wird.

Machen wir es uns einmal ganz leicht und vergleichen einfach die Kursentwicklung beider Werte nur im letzten Jahr :

Chart  (Klick zentriert)
Die vertikale Achse stellt in diesem Fall die prozentuale Veränderung der Aktien dar. Und das winzige Gezappel der gepunkteten Linie unten ist der Kursverlauf der Time Warner-Aktie. :0)
Während AOL zeitweilig knapp 400% über dem Stand ganz links notierte, lag der Time Warner Zugewinn 1999 bei ca. +90% - wohlgemerkt, den kräftigen Aufschlag nach der Fusionsmeldung eingerechnet. Ohne den sind es ca. 50-60% plus. Gar nicht mal schlecht. Nur - mit AOL ist das nicht zu vergleichen.
___

Für Leute, die es interessiert, noch ein paar Hintergrundinfos zu Time Warner und der Fusion : zu Time Warner gehört das Filmstudio Warner Bros. und die Warner Music Group. Für das Fernsehen betreibt der Konzern die Sender HBO, TBS, TNT, Cartoon Network und der spätestens seit der Kuwaitkrise 1990 auch hier allseits bekannte Nachrichtensender Cable News Network (CNN). Die Magazine Time, Fortune, People und Sports Illustrated kommen aus dem Printbereich.

Mit diesen Angeboten setzte Time Warner 1999 etwa 27 Mrd.$ um. Der Umsatz von America Online lag bei ca. 4,8 Mrd.$. Zu America Online Inc. gehören die zwei Internet-Dienste America Online mit gut 20 Millionen Anwendern und CompuServe mit weltweit mehr als 2,2 Millionen Usern. Neben diesen Diensten würde AOL weitere Internet-Marken in den neuen Medienkonzern einbringen - unter anderem ICQ, den AOL Instant Messenger, Digital City, die Portale Netscape Netcenter und AOL.COM, sowie die Browser Netscape Navigator und Communicator, AOL MovieFone und den MP3-Player-Entwickler NullSoft Inc.

In der Pressemitteilung heisst es nicht übertrieben "America Online und Time Warner werden fusionieren, um das weltweit erste Internet-Age Medien- und Kommunikations-Unternehmen zu gründen."

Obwohl AOL im Moment nur ca. 20% des Jahres-Umsatzes von Time Warner erreicht, wird die Aktie an der Börse mit einer fast doppelt so hohen Marktkapitalisierung gehandelt. Zusammen läge der Börsenwert beider Unternehmen in der Grössenordnung von 350 Mrd.$ oder 670 Mrd.DM - zum Vergleich : das Angebot von Vodafone für Mannesmann liegt bei 260 Mrd.DM.

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Watch List : Star Telecommunications

TA professional, Sa, 15.01.2000,
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Die Aktie der Star Telecommunication Inc. befand sich seit mindestens Anfang 1998 in einem starken Abwärtstrend. Von April 1998 verliert sie in 6 Monaten fast 80%. Die Jahresendrally 1998-99 in der Telekommunikationsbranche verkümmert bei Star zur Korrektur, danach geht der Downtrend weiter und führt im Oktober letzten Jahres kurzfristig sogar unter das temporäre Tief 5,90.

Chart  (Klick zentriert)
Der kurze Break der Unterstützung 5,90 könnte sich als Bärenfalle herausstellen - das Verkaufinteresse erschöpft sich gleich nach dem Break. Star schafft es danach die große Abwärtstrendlinie nachhaltig zu überschreiten und arbeitet jetzt an der langfristigen gleitenden 200-Tage Durchschnittslinie (GLD).

Gleichzeitig versucht sich Star Telecomm. aktuell an der nach 5,90 nächsten bedeutenden Widerstandslinie bei Euro 8,50. Kurse über Euro 9,00 generieren das Kaufsignal.

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Winter-Wetterbericht

Süddeutschland, den 04. Januar 2000

Liebe Wetterberichtleser,

kurz zur aktuellen Wettersituation: Die heftigen Wolken gestern und heute waren kaum überraschend. Der DAX befand sich schließlich in einer historisch seltenen Überkauftsituation, wie der Abstand zur GD200 zu deuten ist. Zudem war auch der Kurzfristindikator Abstand zur GD20 enorm stark abgehoben, so daß die kräftige Korrektur buchstäblich zum Greifen war.

Waren sich im Oktober noch nahezu alle einig, daß ein ruhiger Dezember bevorstünde und daß dann im Januar wegen der allfälligen Liquidität ein kräftiger Schub für die Aktienmärkte erfolgen müsse, so kauften folgerichtig nahezu alle frühzeitig. Dies hatte zur Folge, daß die Kurse schon früher nach oben gingen.

Trotz des überkauften Daxes war die Hausse recht selektiv. Rechnet man die Dt. Telekom, Mannesmann, SAP und Siemens heraus, so würde man sich wundern, welchen DAX-Stand man dann registrieren würde. Der breite Markt ist immer noch in Lethargie: 50% aller MDAX-Werte stehen in etwa da, wo sie vor einem halben Jahr auch standen. Von einer marktbreiten Börsenhausse kann und konnte man nicht reden.

In USA sind die Verhältnisse ähnlich: ein dümpelnder breiter Markt und gleichzeitig eine groteske Überbewertung bei den hochgeschossenen Internet- und Techno-Stocks. Selbst nahezu umsatzlose e-Aktien werden mit Börsenkapitalisierungen von 1 Mrd. USD und mehr bedacht. Wer eins und eins zusammenzählen kann, weiß, daß solche Exzesse auf die Dauer nicht gut gehen werden. Die Situation erinnert an die japanische Finanzblase zu Beginn der 90er.

Nun zu den wetterbestimmenden Faktoren. Für weiter freundliches Wetter würde sprechen:

Aber - keine Rose ohne Dorne. Es gibt auch einige Beobachtungen, die eindeutig für schlechteres Wetter sprechen:
  • ein völlig ungebremster Anstieg der Langfristzinsen diesseits und jenseits des Atlantiks
  • 2000 ist Präsidentenwahljahr, d.h. die FED wird ihre Tätigkeit wahrscheinlich in die erste Jahreshälfte verlegen
  • eine - wenn auch nur leicht - anziehende Inflationsrate in USA
  • eine historisch hohe Aktienbewertung in USA gegenüber dem Renten-KGV
  • steigende Rohstoffpreise, vor allem beim Schmiermittel Öl.
  • eine starke Überkauftsituation beim DAX; ein Rückgang um 1000 Punkte, ausgelöst durch was auch immer, wäre nichts Besonderes
  • eine denkbare Dollarschwäche (Scheitern an der 1:1-Parität) würde dem DAX Rückenwind nehmen.
Mit welchem Wetter müssen wir nun rechnen?
Ausgehend von dem seit einigen Jahren zu beobachtenden Trend zu erhöhter Volalität sollten hektische und erratische Kursbewegungen der Indices keineswegs verwundern. Also - bei eindeutigen Überkauftsituationen eher abbauen.

Häufig kommt es bei den Institutionellen zum Jahreswechsel zu einer Favoritenrotation. Man wird genau hinsehen müssen, welche Märkte und Branchen neu bevorzugt werden. Daher die beschlagfreie Vergrößerungsbrille nicht vergessen.

Insgesamt wird uns dieses Jahr eher wechselhaftes Wetter bringen. Ein gelegentlicher Blick zum Himmel, sprich: in die technische Analyse und in die Charts wird uns aber eine entsprechende Jahreszeit erkennen lassen, so daß man sich dispositionsmäßig darauf wird einstellen können.

Sorry, ich weiß, das klingt vielleicht etwas diffus. Aber die Zeiten, in denen die wichtigsten Börsenlichter (Inflation, Notenbankpolitik, Langfristzinsen, Rohstoffpreise) allesamt und unisono auf GRÜN standen - diese Zeiten sind vorbei! Es lasse sich von der gegenwärtigen Hurra-Stimmung keiner den Blick auf die Tatsachen trüben!

Trotzalledem einige Investmentideen, die sich wieder lohnen dürften:

Deutschland DAX: Siemens (nach Rückschlag); Thyssen (Umstrukturierung, noch nicht zu teuer); BASF (Zykliker, proftiert von Konjunkturerholung); Preussag (gute relative Stärke nach strategischer Neuausrichtung, ein idealer Langfristtitel); MAN (sehr preiswert!); Münchner Rück (bei Rückschlag)

Deutschland MDAX: DePfa-Bank; Hannover Rück (die Börse kann an den guten Zahlen langfristig nicht vorbeigehen) und auch Ergo; Klöckner, IWKA und Metallgesellschaft (mögliche DAX-Aufnahme): alle billig und mögliche "Opfer" einer Branchenrotation;

Deutschland Neuer Markt: Hier sollte vorerst die Luft etwas entweichen. Billig ist immer noch Softmatic!

Holland: Endemol (aber enges StopLoss setzen) und Philips

Frankreich: Alcatel


Schweden: Ericsson - aber erst bei Rückschlag kaufen. Die Branche scheint etwas überkauft.

Gold: besser bleiben lassen

Mein Tip: Ungarn: Markt-KGV:15 - also noch nicht zu teuer. Picks: die Pharmawerte Egis und Richter Gedeon und die preiswerte BorsodChem.

Russland: An der relativen Stärke kann man kaum vorübergehen. Interessant: Surgutneftegaz und die ganz großen Ölwerte.

Mexiko: TelMex

Etwas für Exotenliebhaber: Estland: die größte Bank dort glänzt mit KGV 6 - Hansabank

Korea: Samsung - Halbleiterprofiteur, noch nicht zu teuer.


Dieser Wetterbericht fußt - wie immer - auf langjährigen Wetterbeobachtungen. Trotzalledem: Ohne Obligo.

Herzliche Grüße bis zum nächsten Wetterbericht,

Euer Walter Madeker

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Sichere Rendite: Medtronic

TA professional, Sa, 15.01.2000,
ld.
Vergleichbarer Titel zum Beispiel in Ausgabe Nr.13, Ausgabe Nr.9, Ausgabe Nr.3.

"Sichere Rendite" - in diese Rubrik gehören bei TA professional Aktien, die über einen intakten Aufwärtstrend verfügen, der im besten Fall schon seit vielen Jahren in dieser Form besteht, kanalisierbar ist und gleichzeitig stetig, also nicht ständig temporär über- oder untertreibt. Wenn dann noch die Performance stimmt, handelt es sich um einen charttechnisch erstklassigen Wert.

Die Aktie der amerikanischen Medtronic ist so ein Wert, wie im nachfolgenden Chart unzweifelhaft erkennbar ist.

Chart  (Klick zentriert)
Je mehr Medtronic von TA professional untersucht wurde, desto mehr stieg die Begeisterung. Sie sehen oben einen fast exakten Aufwärtstrendkanal von mehr als 10 Jahren Dauer! 1993 wurde die grobe untere (blaue) Unterstützungslinie zwar unterschritten, wie wir es aber schon oft an dieser Stelle sehen konnten, läuft Medtronic danach nur eine Etage tiefer im primären Trend weiter.

Der primäre Trend ist sehr stetig, in den letzten 3 Jahren übertreibt Medtronic überhaupt nicht. Im Durchschnitt errechnet die Zinsformel im sichtbaren Zeitraum eine Performance von sage und schreibe pro Monat +2,73%, pro Jahr satten +40,08% ! Die Toleranz des gesamten Zeitraums beträgt sehr gute 3400%.

1999 konsolidierte Medtronic ein wenig, was wir uns näher ansehen :

Chart  (Klick zentriert)
Seit Februar letzten Jahres baute die Aktie eine Trading Range mit oberen Höchstkursen bei fast immer exakt 38,80 Euro. Südwärts war die Aktie bei Euro 31 sehr gut unterstützt.

Schon im Dezember 1999 konnte der (rote) Widerstands-Bereich kurz überschritten werden, letzte Woche zieht Medtronic nachhaltig über dieses Niveau und liefert damit das Kaufsignal.

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symmetrical triangle: Ballard Power breakt !

TA professional, Sa, 15.01.2000,
ld.
Die Story von Ballard Power ist ausgesprochen interessant. Die Firma arbeitet an Brennstoffzellen, die irgendwann den Otto-Motor in der Automobilindustrie ersetzen könnten.

1997 legte die Aktie enorm zu, ging dann aber in eine fast 2jährige Konsolidierung über. Die Struktur ist klar zusammenlaufend mit einem Mittelpunkt bei etwa Euro 30-34 - m.E. ein symmetrical triangle.

Chart  (Klick zentriert)
Im Oktober verläßt Ballard Power die untere (blaue) Aufwärtstrendline. Dieser Break ist ganz klar eines der gemeinen Fehlsignale, die in der Chartanalyse von Zeit zu Zeit immer wieder vorkommen werden. Ein False Move.
Ich kann nur empfehlen, den positiven Aspekt eines False Move zu beachten. Wenn es charttechnisch klar wird, dass ein Break verkümmert und der Kurs danach sogar umso stärker in die eigentlich erwartete Richtung zieht, müssen Sie wieder drehen.

Auch Jack D. Schwager berichtet von großartigen Trades, wenn er die Chuzpe besaß, konsequent nach der neuen Richtung zu traden. Fehlsignale sind seiner Einschätzung sehr sicher - so paradox sich das anhören mag. Ich weiß, daß dies Futter für die Charttechnik-Feinde ist - damit führt diese Gruppierung ihre ignorante Haltung jedoch nur konsequent weiter.

Ballard Power ist m.E. nach dem Ausrutscher klar nach oben ausgebrochen und breakt aktuell auch den Widerstand 41,75 ausgehend vom 1998er Top.

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Leserbriefe

12-Jan-00, von M.H. Thelen aus Belgien : "Bitte koennen Sie mir die sonderbar, seltsame Scalierung der Charts naeher erklaeren. Dies betrifft alle Charts in allen Ausgaben. Z.B. der erste (Dax)Chart in Ausgabe 13. Der Abstand zwischen der 4600 und 5000 Linie ist viel groesser als der Abstand zwischen der 5000 und 5400 Linie. Es ist keine lineare oder logarithmische Scalierung; aber was ist es dann?
Danke."

TA professional : Doch, es ist natürlich eine logarithmische Skalierung. Um genau zu sein, handelt es sich bei den TA professional Charts - wie es bei Börsen-Charts üblich ist - um eine sogenannte halblogarithmische Darstellung. Logarithmisch die y-Achse, linear die Zeitachse x.
Dass der Abstand einer absoluten Differenz auf tieferem Niveau größer ist als der einer absolut gleich grossen in einem höheren Kursniveau ist gerade der Sinn einer logarithmischen Darstellung. Nur so ist es möglich, daß eine bestimmte feste prozentuale Größe in allen Kursniveaus die gleiche Länge hat.

Prozent-Massstab In allen TA professional Charts finden Sie einen Prozent-Massstab wie in der Abbildung links. Diesen Massstab können Sie aufgrund der logarithmischen Darstellung überall im Chart anlegen, um schnell eine Kursveränderung prozentual abzumessen.

Beachten Sie, dass der Prozent-Massstab von Chart zu Chart unterschiedlich sein kann - nur wenn die SCALE-Größe oben links in der Legende zweier TA professional Charts gleich ist, sind beide hinsichtlich der prozentualen Veränderung direkt vergleichbar. Die SCALE-Größe ist unterschiedlich aufgrund der unterschiedlichen TOLERANZ-Werte der dargestellten Aktien, Indices und Devisen. Die TOLERANZ einer Kurve wird unten links in der Legende der Charts ausgegeben. Die TOLERANZ beziffert den prozentualen Abstand vom Höchst- zum Tiefstkurs im Darstellungszeitraum.
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28.12.1999, von Ralf Loschek : "Seit längerer Zeit lese ich immer wieder gerne Ihre Chartanalysen und verwende diese auch als Entscheidungshilfe für neue Aktienanlagen. Daher würde mich Ihre Meinung zu dem Internetwert Excite@Home und dem Dow-Jones-Wert Philip Morris interessieren (weiterer Trend, UMKEHR ODER Unterstützungslinien).
Desweiteren wäre ich Ihnen für ein Buchempfehlung dankbar, die Grundlagen und Fachbegriffe der Chartanalyse einfach erklärt und doch möglichst ausführlich ist (Fachbegriffe und Formationen)."

TA professional : Philip Morris ist bei Euro 22-22.50 sehr gut unterstützt. Sehen Sie dazu die lange Top-Bildung von März 1991 bis Februar 1993 und die temporären Tiefs in 1996 auf diesem Niveau. Durch diese Unterstützung sollte die Aktie nicht brechen, ansonsten droht ein weiteres Absacken bis zur nächsttieferen Unterstützungszone bei ca. 17-18 Euro.
Mehr als eine Konsolidierung ist das noch nicht, was Philip Morris seit Ende Oktober veranstaltet. Ein Break von Euro 27.30 wäre sehr positiv.

Excite@Home wird innerhalb der TA professional Redaktion mit einem Einstand von gut 40 Euro gehalten. Leider enttäuscht die Aktie seit einigen Wochen. Während vergleichbare Werte deutlich anzogen, ist Excite@Home nach einem kurzen Test der 200er GLD auf die im Moment wichtigste Unterstützung bei etwa 35 Euro stark zurückgefallen. Nicht gut. Stopp-Vorschlag 32,50 Euro.

Bezüglich der Buchanfrage stöbern Sie doch mal online im TA professional Buch-Shop.
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Liegt Ihnen eine Anmerkung zum eZine auf der Zunge oder haben Sie eine Frage zum Thema ?
Schreiben Sie Ihre Meinung, Frage oder Kritik an info@taprofessional.de.
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Link der Woche

Das Daytrading wird in Deutschland immer beliebter. TV-Dokumentationen berichten dabei sehr gerne von möglichst branchenfremden Menschen, bevorzugt Hausfrauen, die das Traden als Jobalternative entdeckt haben.

Vorsicht, Vorsicht - laut Statistiken verliert die große Mehrheit der Daytrader. Der Online-Dienst tradewire hat zusammen mit dem Psychologen Michael Thiel einen Test entwickelt, der Ihnen Anhaltspunkte liefert, ob Sie als Daytrader geeignet sind.


TIP : Mausklick rechts ermöglicht es Ihnen, den Link bei Interesse Ihren Bookmarks (Lesezeichen, Favoriten) zuzufügen. Bei geöffnetem Bookmarks-Fenster können Sie den Link auch mit links gedrückter Maus einfach hinüber ziehen.

Falls Sie einen Tip für den Link der Woche parat haben, der einfach interessant ist (auch non-Börse) und an dieser Stelle veröffentlicht werden soll, dann schicken Sie bitte kurz eine eMail mit dem Link und einer kleinen Beschreibung des Angebots an info@taprofessional.de.

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